Leistungsbewertung im Fach Deutsch

(Quelle: Lehrplan Deutsch, MSW 2008)

Ziel des Deutschunterrichtes ist es, Kinder zum bewussten Sprachhandeln zu ermutigen und damit die Freude am selbstständigen Umgang mit Sprache zu wecken und zu steigern. Der Deutschunterricht erweitert die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler in Bezug auf die alltägliche Verständigung, das Erlernen des Lesens und Schreibens, die sprachliche Kreativität und Ausdrucksfähigkeit (…).

Der Deutschunterricht ist in vier Teilbereiche gegliedert:

  • Sprechen und Zuhören
  • Schreiben
  • Lesen – mit Texten und Medien umgehen
  • Sprache und Sprachgebrauch untersuchen

Die  Bereiche  sind  verbindlich,  stellen  aber  keine  Unterrichtsthemen  oder –reihen dar. Sie wirken bei der Planung und Durchführung des Unterrichts in komplexen, thematisch in den Jahrgangsstufen abgestimmten Unterrichtsvorhaben integrativ zusammen. Die Lernstandsfeststellungen werden in den Sitzungen der Jahrgangsstufen gemeinsam konzipiert. Hierbei setzen sich die Lehrer/-innen mit den Inhalten, Medien und Methoden der Unterrichtsvorhaben im schuleigenen Lehrplan auseinander und ordnen diesen im Laufe des Schulhalbjahres drei schriftliche Lernstandsfeststellungen zu. Der Umfang einer Lernstandsfeststellung sollte in den Klassen 3 und 4 in der Regel so bemessen sein, dass die Schreibaufgabe in 45 Minuten zu bewältigen ist. Zur weiteren Differenzierung kann die Bearbeitungszeit bis auf 60 Minuten erhöht werden.

 

Bereich „Sprechen und Zuhören“ in Klasse 1 – 4 (mündlicher Sprachgebrauch)

Beurteilungsschwerpunkte

  • Verstehend zuhören,
  • Gespräche führen,
  • Zu anderen sprechen,
  • Szenisch spielen.

Grundlagen für die Leistungsfeststellung

  • Ständige Beobachtung in Unterrichtsgesprächen,
  • regelmäßige Erzählkreise, Gesprächskreise
  • regelmäßiges Angebot der Partner- und Gruppenarbeit,
  • Aufführungen und Präsentationen

Kompetenzerwartungen

  • Qualität und Quantität der Beiträge werden bewertet,
  • Lautstärke und Artikulation beim Sprechen,
  • situationsangemessenes Sprechen,
  • korrekte Darstellung von Sachverhalten, Geschehnissen und Lernergebnissen
  • grammatikalisch richtige Aussprache,
  • Diskussionsbereitschaft und Engagement im Plenum sowie bei Partner- und Gruppenarbeit
  • Beachten von erarbeiteten Gesprächsregeln
  • eine Rolle spielen und entsprechend sprachlich, gestisch und mimisch gestalten

 

Bereich „Schreiben“ in Klasse 1 – 4 (schriftlicher Sprachgebrauch)

Beurteilungsschwerpunkte

  • Beim fördernden Beurteilen findet keine vorschnelle Benotung statt. Die Kinder werden zur schriftlichen Auseinandersetzung aufgefordert. Der Weg zum Verfassen des Textes ist wichtig.
  • Planung, Gestaltung, Beratung und Überarbeitung von Texten werden nach transparenten Schreibkriterien bewertet.
  • Texte mit verschiedenen Methoden planen (Sachinformationen suchen, Muster entwickeln, Schreibkriterien vereinbaren und nutzen…)
  • Texte nach verschiedenen Textarten verfassen (z. B. Brief, Vorgangsbeschreibung, Bildergeschichte…)
  • in Schreibkonferenzen Texte vorstellen und besprechen
  • Texte auf Grundlage von Schreibkonferenzen oder Schreibhinweisen überarbeiten
  • Verwendung von Hilfsmitteln wie z. B. Wörterbuch, Rechtschreibprogramm PC, …
  • Nutzung von Gestaltungsmöglichkeiten herkömmlicher und neuer Medien

Grundlagen für die Leistungsfeststellung

  • Klasse 1: erste Sätze, Wochenbucheinträge, freies Schreiben (rein individuelle Bewertung)
  • Klasse 2: Freies Schreiben zu verschiedenen Anlässen, Anbahnung der systematischen, kriteriengestützten Schreibkompetenz
  • ab Klasse 3:

o  mindestens 1 Lernstandsfeststellung pro Halbjahr mit Notenbewertung ist aus folgenden Vorschlägen zu wählen:

  1. Schuljahr

–        Bildergeschichte

–        Vorgangsbeschreibung (Rezept, Anleitung…)

–        Brief oder Einladung

–        Fantasiegeschichte (offenes Ende, Märchen/Fabel, zu einem Bild oder Musik)

  1. Schuljahr

–        Personenbeschreibung

–        Bericht (Erlebnisbericht, Zeitungsbericht…)

–         Nacherzählung

–        Fantasiegeschichten (anderer Schwerpunkt als im 3. Schuljahr, z. B.Reizwortgeschichte)

  • Alle Textproduktionen zu verschiedenen Anlässen und Themen (Planung, Verfassung, Überarbeitung)

Kompetenzerwartungen

  • Schreibkriterien vereinbaren
  • Über Verfahren der Textplanung und Überarbeitung beraten
  • In Schreibkonferenzen Rückfragen stellen und eigene Meinungen und Ideen einbringen
  • Texte präsentieren und besprechen
  • Texte über Schreibkriterien angeleitet entwerfen
  • Texte auf Grundlage ausgewählter Schreibhinweise überarbeiten
  • Wortsammlung zu Überarbeitung nutzen
  • Hilfsmittel verwenden (Wörterbuch, Rechtschreibprogramm PC, Kriterienkatalog)
  • Für Texte recherchieren
  • Gestaltungs- und Überarbeitungsmöglichkeiten herkömmlicher und neuer Medien nutzen
  • Leistungsmessung der Lernstandsfeststellung sowie weiteren Textproduktionen erfolgt nach festgelegten Rastern, welche sich für jede Textform im Ordner „Lernzielkontrollen“ befinden.

Es gelten folgende Zeichen:

Zeichen Bedeutung
A Ausdruck
Gr Grammatik
R Rechtschreibung
S Sinn
SB Satzbau
T Zeitfehler (Tempus)
Y Wortauslassung
W Wiederholung
Z Zeichenfehler

 

Selbsteinschätzung der Kinder

–        Schreibkonferenzen
–        Portfolio

 

Schwerpunkt „Richtig Schreiben“

Beurteilungsschwerpunkte

  • Die Schülerinnen und Schüler schreiben methodisch, sinnvoll ab.
  • Die Schülerinnen und Schüler verwenden Rechtschreibstrategien.
  • Die Schülerinnen und Schüler kennen Rechtschreibregelungen.
  • Die Schülerinnen und Schüler verwenden Hilfsmittel (Wörterbuch, PC).

Die Kinder durchlaufen diesen Kompetenzerwerb in ihrem individuellen Lerntempo.

Grundlagen für die Leistungsfeststellung

  • Lernstandsfeststellung
  • Alle Textproduktionen sowie weitere Schreibleistungen der Kinder stellen ein zusätzliches Instrument zur Feststellung des Lernstandes dar
  • HSP Klasse 1/2 (jeweils Mitte des Schuljahres für alle Kinder, jeweils Ende des Schuljahres nur für Kinder, deren Testwerte unter 40 % liegen)
  • HSP Klasse 3/4 (jeweils Mitte des Schuljahres für alle Kinder, jeweils Ende des Schuljahres nur für Kinder, deren Testwerte unter 40 % liegen)
  • regelmäßige Rechtschreibtests als Grundlage für das Lernwörterheft

Kompetenzerwartungen 

  • Klasse 1:

–   Gesprochenes in einzelne Worte einteilen

–   Laute am Wortanfang, in der Wortmitte und am Wortende benennen

–   Zurechtfinden auf der Anlauttabelle

–   Laute eines Wortes heraushören

–   Lautwert mehrgliedriger Schriftzeichen beachten

–   Lauten die passenden Buchstaben zuordnen

–   Buchstaben bewegungsrichtig schreiben

–   Schwierigkeiten in Wörtern erkennen

–   Buchstabenverbindungen beachten (st, sp, qu, …)

–   Satzanfänge erkennen und großschreiben

 

  • Klasse 2:

–   Gesprochenes in einzelne Wörter einteilen

–   Wörter schreiben, ohne gehörte Laute auszulassen

–   Buchstaben bewegungsrichtig schreiben

–   Wörter selbstständig üben

–   Wörter mit gleichen Schwierigkeiten suchen

–   Ausnahmen merken (v, pf, aa/ee/oo; …)

–   in vier Schritten fehlerfrei abschreiben

–   Wörter im Wörterbuch nachschlagen

–   über die richtige Schreibenweise nachdenken

–   Schwierigkeiten in Wörten einkreisen

–   Nomen erkennen und großschreiben

–   Wörter ableiten (Häuser von Haus)

–   Wörter verlängern (Hunde von Hund)

–   lange und kurz Selbstlaute unterscheiden

–   Wortfamilien bilden und Reimwörter suchen

–   Buchstabenverbindungen beachten (st, sp, qu, …)

–   die Zeichensetzung beachten (.?!)

–   Satzanfänge erkennen und großschreiben

–   Wörter trennen

 

  • 3./4. Schuljahr:

–   Lernwörter selbstständig üben

–   Lernwörter mit gleicher Problematik suchen

–   Ausnahmen einprägen (chs, ai, i, Dehnungs-h, …)

–   fehlerfrei abschreiben

–   Wörter im Wörterbuch nachschlagen

–   eigene Texte mit Hilfsmitteln (Wörterbuch, PC) korrigieren

–   über die richtige Schreibweise nachdenken

–   Schwierigkeiten in Wörtern markieren

–   Wörter ableiten (Häuser von Haus)

–   Wörter verlängern (Hunde von Hund)

–   lange und kurze Vokale unterscheiden

–   Wörter mit gleichen Wortbausteinen zusammenstellen, Wortfamilien und zusammengesetzte Wörter bilden

–   Reimwörter suchen

–   Abweichungen von der Laut-Buchstaben-Zuordnung beachten (st, sp, qu, …)

–   mithilfe der Satzmelodie und des Satzinhaltes die Zeichensetzung beachten (.?!:““,)

–   Satzanfänge erkennen und großschreiben

–   Wörter am Silbenende trennen

 

  • Bewertung der Rechtschreibtests als Grundlage für das Lernwörterheft:

Anzahl der Fehler

_________________________     x 100

 

Anzahl der geschriebenen Wörter

 

= % der falsch geschriebenen Wörter

 

  • Ab Klasse 3: Skala für Lernstandsfeststellung mit Punkteverteilung
Note Punkte
sehr gut mehr als 97 % aller Punkte
gut bis 85 % aller Punkte
befriedigend bis 70 % aller Punkte
ausreichend bis 50 % aller Punkte
mangelhaft bis 20 % aller Punkte
ungenügend weniger als 10 % aller Punkte

Abweichungen aus pädagogischen Gründen sind mit der Schulleitung abzusprechen.

 

Selbsteinschätzung der Kinder:

  • ­Selbst- und Fremdkontrolle
  • Lernstandsfeststellungen sind mit folgenden Zeichen zur Selbstvaluation versehen:

          

  • Lernprogramm „Rechtschreibwerkstatt“
  • Portfolio

 

Lesen – Mit Texten und Medien umgehen

Beurteilungsschwerpunkte

  • Über Lesefähigkeiten verfügen,
  • Über Leseerfahrungen verfügen,
  • Texte erschließen/Lesestrategien nutzen,
  • Texte präsentieren,
  • Mit Medien umgehen.

Grundlagen für die Leistungsfeststellung

  • Stolperwörter-Lesetest (gegen Ende der Klassen 1 und 2)
  • Lernstandsfeststellung
  • Lesetests
  • freies Lesen (Nutzung der Bücherei)
  • Leseleistung im Unterricht

Kompetenzerwartungen

  • Klasse 1:
  • Erfassen des Leseprinzips
  • Kurze altersgemäße Texte lesen und erfassen können
  • auswendig vortragen von kurzen Texten (z. B. Gedichte)
  • Klasse 2:
  • Sinnentnahme von Texten
  • können kurze bekannte Texte vorlesen
  • Gedanken und Gefühle äußern
  • Bücher interessenbezogen auswählen und darüber sprechen, Texte auswendig vortragen (z. B. Gedichte)
  • 3./4. Schuljahr:
  • schriftliche Arbeitsanweisungen verstehen und selbstständig danach handeln
  • in Texten Informationen finden und sie wiedergeben
  • verschiedene Bücher, Autorinnen und Autoren, Figuren und Handlungen aus der Kinderliteratur benennen
  • in einer Bücherei zurechtfinden und Bücher zum eigenen Lesen auswählen
  • Buch vorstellen und Auswahl begründen
  • Texte unterscheiden (Erzählteste, Sachtexte, Gedichte, …) und über ihre Wirkung sprechen
  • Tabellen und zeichnerische Darstellungen verstehen
  • Text überfliegen und ersten Überblick verschaffen
  • durch Nachdenken, Nachfragen und Nachschlagen helfen, wenn etwas in einem Text nicht verstanden wurde
  • wesentliche Aussagen in einem Text erfassen und zusammenhängend wiedergeben
  • Gedanken und Meinungen zu Texten äußern und mit anderen darüber sprechen
  • zu Texten schreiben, spielen, Bilder gestalten, …
  • Geschichten, gedichte so vortragen, dass andere gerne und gespannt zuhören
  • bei Aufführungen mitwirken
  • Informationen in unterschiedlichen Medien suchen (z. B. in Büchern, Zeitungen, Zeitschriften, Suchmaschinen für Kinder, …)
  • die unterschiedliche Wirkung von Text-, Film- oder Hörfassungen vergleichen und bewerten

Bewertung

  • Ab Klasse 3: Skala für Lernstandsfeststellung
Note Punkte
sehr gut mehr als 97 % aller Punkte
gut bis 85 % aller Punkte
befriedigend bis 70 % aller Punkte
ausreichend bis 50 % aller Punkte
mangelhaft bis 20 % aller Punkte
ungenügend weniger als 10 % aller Punkte

Abweichungen aus pädagogischen Gründen sind mit der Schulleitung abzusprechen.

 

Selbsteinschätzung der Kinder:

  • Selbst- und Fremdkontrolle
  • Lernstandserhebungen sind mit folgenden Zeichen zur Selbstevaluation versehen:

          

  • Ergebnisse vom Lernprogramm Antolin
  • Portfolio

 

Sprache und Sprachgebrauch untersuchen

Beurteilungsschwerpunkte:

  • Sprachliche Verständigung untersuchen
  • an Wörtern, Sätzen und Texten arbeiten
  • Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Sprachen entdecken
  • grundlegende sprachliche Strukturen und Begriffe kennen und anwenden

Grundlagen für die Leistungsfeststelung

  • Lernstandsfeststellung
  • Weitere schriftliche Tests
  • alle weiteren Leistungen im Unterricht

Kompetenzerwartungen

  • 1./2. Schuljahr:
  • erkennen unterschiedlicher sprachlicher Mittel
  • erkennen Besonderheit von Wörtern
  • erkennen Unterschiede in Sprachen
  • Kennen von Fachbegriffen (wie z. B. Buchstabe-Laut, Nomen, Verb, Adjektiv, Satzzeichen, …)
  • durch Ableiten und Analogbildung Schreibweisen untersuchen
  • 3./4. Schuljahr:
  • untersuchen sprachliche Merkmale
  • untersuchen Schreibweisen
  • wenden orthografische und grammatikalische Regelungen an
  • untersuchen und klären Fremdwörter
  • verwenden Fachbegriffe (wie z. B. Satzglieder, Zeitstufen, …)

Bewertung

  • Ab Klasse 3: Skala für Lernstandsfeststellung
Note Punkte
sehr gut mehr als 97 % aller Punkte
gut bis 85 % aller Punkte
befriedigend bis 70 % aller Punkte
ausreichend bis 50 % aller Punkte
mangelhaft bis 20 % aller Punkte
ungenügend weniger als 10 % aller Punkte

Abweichungen aus pädagogischen Gründen sind mit der Schulleitung abzusprechen.

 

Selbsteinschätzung der Kinder

  • Selbst- und Fremdkontrolle
  • Lernstandserhebungen sind mit folgenden Zeichen zur Selbstevaluation versehen:

Gesamtnote Deutsch auf dem Zeugnis der Klassen 3 bis 4

Die Bereiche Sprachgebrauch (mündlicher Sprachgebrauch, schriftlicher Sprachgebrauch, Sprache und Sprachgebrauch untersuchen), Rechtschreiben und Lesen bestimmen in gleicher Gewichtung die Gesamtnote Deutsch.

Bereich Gewichtung
Sprachgebrauch 33 %
Lesen 33 %
Rechtschreiben 33 %